Freitag, 1. Oktober 2010

... es gibt für alles eine Erklärung

"…wir kommen auf die Welt und die Welt ist schon da... das ist der Schock!" 
Sagt Harald Lesch. Und er fragt auch: "...warum gibt es ein Lebewesen, das so viel mehr kann, als es eigentlich muss?"

Die Antwort darauf, finde ich, ist eigentlich ganz einfach. Es ist genau genommen die, vorrangig männliche, Überlebensstrategie, welche den Menschen so erfolgreich werden ließ, wenn wir es mal als Erfolg ansehen, dass sich unsere Spezies unverhältnismäßig über den ganzen Erdball verteilt hat.

Nur ein lebender Mann kann seine Gene weitergeben. Daher ist der Selbsterhalt, das Überleben (um jeden Preis) ein maskulines Bestreben. Es ist die Quelle des permanenten Wettbewerbs bis hin zu blutigen Kämpfen und anonymer Vernichtung Tausender.

In einem natürlichen und erst recht in einem bereits zivilisiertem Umfeld, mit einer ständig wachsenden Anzahl an Konkurrenten, ist es dem Mann aus eigenem Sicherheitsbedürfnis heraus, wichtig, die Umwelt zu kontrollieren oder sich mit, ursprünglich Angehörigen, später Gleichgesinnten, zu verbünden. Macht euch die Erde untertan – war eine der zwingenden Schlussfolgerungen.

Die Zehn Gebote sind ein gutes Beispiel dafür, wie notwendig es für sie war, im Laufe der kulturellen Evolution, sozial unangepasste Männer zu reglementieren. Das heute die Gebote allen vorliegen, sollte uns nicht vergessen lassen, dass diese Gesetzesform nur im patriarchalen Sinne von Männern für Männer hervorgebracht wurde. Frauen wurden dereinst von den Gesetzeserfindern in einem Atemzug mit Vieh und Sklaven als Besitz genannt.

Du sollst nicht töten! – war unter anderem jedoch offensichtlich wichtig, um die freilaufenden Aggressionen halbwegs zu kanalisieren. Das Wort der Mutter galt zu dem Zeitpunkt schon lange nichts mehr...

Der Mann fühlt, was unter seiner Kontrolle ist, kann ihm erst einmal nicht schaden! Aber das ist nicht so einfach! So weit mann sehen kann, ist vielleicht alles in Ordnung, doch was ist mit den Gefahren, die nicht mit bloßen Auge zu erkennen und eigenen Ohren zu hören sind? Die mann trotzdem irgendwie spürt, von denen man ahnt oder weiß, dass sie da sind? Nicht umsonst befürchtete Majestix, dass ihm der Himmel auf den Kopf fallen könnte, denn schließlich wissen wir heute, jederzeit könnte ein großer Brocken einschlagen.


Was zu verhindern gilt, muss verhindert werden. Der Mann hat zwar schon immer auch die Seinen beschützt, weil er gelernt hat, wie wertvoll für ihn ein soziales Miteinander (in der Menschengruppe) und wie stärkend Zuwendung und Fürsorge durch andere für ihn sind. 


Die vielgepriesene Neugier oder der Wissensdurst des Menschen ist eigentlich nichts weiter als der unbewusste Drang nach eigener (vorrangig männlicher) Sicherheit und einem kontrollierten Umfeld für (wollen wir mal gnädig sein) die eigenen Nachkommen.

Leider ging dieses Bestreben dann doch soweit, dass Massenvernichtungswaffen entwickelt und gebaut wurden, die mehrmals die ganze Welt auslöschen könnten. Denn auch mangelnder Weitblick ist dem Manne eigen, wirklich überschauen kann er nicht immer, was er da anzettelt. Die Natur lässt sich jedenfalls nicht wirklich kontrollieren. 


Trotzdem das männliche Kontrollbedürfnis ist nicht aufzuhalten. Es hat Reittiere gezähmt und Wagen erfunden, demonstrative Bauwerke geschaffen und gegenseitig zerstört, Blicke ins Mikroskop oder Teleskop geworfen und den technischen Fortschritt nach allen Seiten voran getrieben. Natürlich sind wir da noch lange nicht am Ende, irgend eine Gefahr hält die Natur für die menschliche Existenz immer wieder bereit.
 

Nun ja, auch wenn es sich manchmal so anfühlt, es ist also keine Paranoia, sondern wie wir erkannt haben, eine genetische Strategie, die nur endlich wieder der weiblichen Hand bedarf... 

3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Dein Bericht gefällt mir. Du hast ihn unter der Rubrik "Bissig" .... warum denn ? Entspricht doch alles der Wahrheit ;o)
Liebe Grüße
Renate

Anonym hat gesagt…

Männer weisen immer gerne darauf hin, dass technische Patente überwiegend von Männern kommen, schauen aber nicht, wie viel Leid gleichzeitig mit ihren Erfindungen in die Welt kamen.
Mir scheint dann doch ein invest in die Soziales der Gescheitere zu sein. Das birgt mehr Urvertrauen und damit Glück.

Anonym hat gesagt…

Interessant, dass sich hier Jemand für mich ausgegeben hat, und meint, dass ich als Mann stolz auf unser Geschlecht wäre, weil wir so viele tolle technische Dinge erfinden. Dem ist allerdings nicht so. Es ist offensichtlich, dass das Zerstörungspotential vieler Erfindungen nicht für gut befunden werden kann. Und ja, mehr SEIN als HABEN im Sinne der Solidarität scheint mir der bessere Weg.
Liebe Grüße, Martin