Montag, 13. September 2010

Montag


Die Küche ist voller Fruchtfliegen, aber mit irgend jemanden muss ich ja mein Leben teilen... 


Tante Amalie 

Sonntag, 5. September 2010

oh, mann


Kreuzworträtsel

Was ist ein weiblicher Nachkomme?

Eine Tochter!

Freitag, 3. September 2010

und so fließt eins ins andere


… ich wiederum betrachte die Haltung von Badinter, die sie in Buch und Interview zeigt, als Rückschritt und zwar in doppelter Hinsicht.


Einmal, dass immer noch der angehörige Mitmensch, hier das Kind, wie ein zufällig Anwesender verwaltet und die (lebensnotwendige) menschliche Bindung mit leichter Verachtung als tierisch abgestempelt werden.


Zum anderen, dass für mich ein Paradigmenwechsel nicht einmal ansatzweise durchscheint und die Frauen sich nur innerhalb der bestehenden Verhältnisse arrangieren sollen. Ihre Muttertiertendenzen sind zu verstecken und es gilt den Männern gleichzutun.


Frau Badinter wollte auf keinen Fall, wie ihre Mutter von einem Mann abhängig sein, also hat sie sich bewusst in die große väterliche Abhängigkeit innerhalb unserer fest etablierten Gesellschaft begeben.
Für mich hat das was von einem Stockholm-Syndrom. Viele Feministinnen postulieren einen Grundgedanken, der sich wie folgt anfühlt: wir nehmen die Gesellschaft wie ist und richten uns in ihr ein, denn es gab nie eine andere. 

Sie hinterfragen weder das Kleinfamilien- noch das Pärchensystem und arbeiten der imperialistischen Weltwirtschaft zu. Um zu verstehen wie die patriarchale Gesellschaft im Inneren funktioniert, brauchen wir uns nur die Entstehung und Wirkung eines Stockholmsyndroms anzusehen.

Die Aggressoren oder Gewalttäter, sind jene, die andere Menschen zwingen aus ihrem eigenen Leben auszusteigen und auf eine Art Überlebensprogramm umzuschalten. Sie halten mit Gewalt- und Todesdrohungen, die meist zufällig anwesenden Geiseln in Atem. Innerhalb der Geiselnehmersituation, werden die üblich vorherrschenden Lebens- und Verhaltensregeln außer Kraft gesetzt und vorübergehend macht der Gewalttäter die Vorgaben, er ist jetzt der Gesetzgeber.

Der ungeheure Stress, der dabei (für alle) entsteht, lässt auch selten eine wirksame Verteidigung beziehungsweise Gegenmaßnahme zu. Die Geisel hat in der Regel keine Möglichkeit die üblichen Kommunikationsmittel zur Verständigung einzusetzen und sowieso keinen Handlungsspielraum, ohne sich und andere in Gefahr zu bringen. Und um sie in der Spur zu halten, wird von den Geiselnehmern immer wieder, zur Auffrischung sozusagen, ein bisschen Terror verbreitet. Die Folge davon ist auf jeden Fall eine Form der Traumatisierung und bei längerer Dauer ein mehr oder weniger ausgeprägtes Stockholmsyndrom.

Dieses Grundmuster des Stockholm-Syndroms lässt sich auf die gesamte patriarchale Gesellschaft anwenden. Wir
werden dazu angehalten und haben gelernt, unsere Aggressoren zu lieben und sie als solche nicht zu erkennen. Bevor jetzt wieder einige durchdrehen und den geliebten Mann an ihrer Seite in Schutz nehmen: Stellt euch einen Moment lang eine friedliche, egalitäre Konsensgemeinschaft vor, in der auch, jaja, Männer leben und die von (berittenen) bewaffneten Männerhorden angegriffen wird. Für diese Gemeinschaft ist hinterher das Leben nie mehr so, wie sie es kannten. An die Furcht und die Unfreiheit gewöhnen sich alle und ihre Kinder werden sich eines Tages ein freiheitliches und friedliches Leben nicht mehr vorstellen können. Den späteren Nachkommen wird bereits überliefert: die Welt war schon immer so...

Irgendwann gibt es kaum noch eine Rückspulungsmöglichkeit zu einem gewaltfreien Zustand. Ein paar Enklaven sind heute auf unserer Welt übrig geblieben, die zeigen, wie menschliches Leben auch ticken kann.


Unser geliebter Fortschritt, den wir auch nicht mehr missen wollen, ist wie eine getarnte Waffe, mit der die Geiselnehmer herumfuchteln. 
Wir benutzen Technik ohne Ende, wohl wissend, dass sie uns ständig um die Ohren fliegen kann.
Wir genießen zu unserer Unterhaltung Fernsehprogramme, die für uns Mord und Grausamkeiten bereit halten. Wir lassen zu, dass real aussehende Spielfilmsequenzen wie Zeichentrickserien daherkommen, das heißt, auch wenn die Hölle losbricht, den Helden geschieht nie ernsthaft ein Leid und selbst die Verbrecher werden anschließend fast unversehrt in Handschellen abgeführt, wenn sie nicht vorher niedergeschossen wurden. 

Die Gehirnwäsche der Gewalt darf in der Gesellschaft also nie aufhören, sonst könnten die Geiseln vielleicht aufstehen und sagen: Ach mach doch deinen Überfall alleine, ich spiele nicht mehr mit...

(in Anknüpfung an verschiedene Kommentare und Beiträgen auf anderen Seiten)