... die folgenden Ausführungen sind überarbeite Auszüge aus meinem Vortrag: Die Großmutter bin ich! Hierbei möchte ich noch einmal betonen, dass es mir um grundsätzliche Zusammenhänge geht und nicht um eine eigene kleinkarierte Betroffenheit. Die Dimension der Großmutter ist weit mehr, als ein nettes Omadasein.
Ein Buch- und Quellenverzeichnis dazu
findet frau auf der Seite Bücherliste im Blog Alltag
Der Wechsel ins Fach der Alten
Noch nie in der Geschichte gab es so
viele Großmütter, die fit, bei guter Gesundheit und mit relativ
viel Zeit ausgestattet sind und die kollektiv scheinbar so wenig
gebraucht werden wie hier und heute.
Jenseits der Menopause können Frauen noch einmal genauso lange leben, wie sie bereits an Jahren
hinter sich gebracht haben, heute mehr denn je. Mit Abstrichen an Vitalität,
Dauergesundheit und Belastbarkeit, aber mit der typischen erst einmal
sprunghaft ansteigenden Kreativität und reger geistiger Potenz. Hier
wirkt sich der gewonnene Freiraum des Älterwerdens aus. Es fallen
manche Verpflichtungen weg, ein anderes Tempo bringt uns zu neuen
Sichtweisen, der Umbruch der Wechseljahre führt vielleicht weg von
gewissen Eitelkeiten und manchmal hin zu wirklichen Aufgaben. Das
weibliche Gehirn schaltet die vordergründigen
Versorgungsschaltkreise immer mehr ab und frau kann sich nun mehr der
bewahrenden und sendenden Kraft dieses Lebenszyklus voll und ganz
hingeben, Hand in Hand mit den Müttern, die ihre Töchter sind und deren Töchtern.
Gibt es einen Unterschied zwischen dem
Leben als älter werdende Frau und dem konkreten Großmuttersein? Ist
das endlose Debattieren, Lamentieren oder Resignieren über die Zeit
der Wechseljahre und der nun endgültig beendeten Fruchtbarkeit
wirklich das Frauenthema jenseits der fünfundvierzig? Natürlich
nicht... ich denke, das wissen wir besser. Trotzdem wollen die Wechseljahre (zwei
bis neun Jahre vor der Menopause, vielleicht auch länger) erst
einmal durchgestanden sein. Ebenso der Verlust der Attraktivität und
des damit verbunden nicht mehr wertschätzenden Wahrgenommen Werdens
in unserer Gesellschaft (auch von Frauen).
Der sinkende Östrogenspiegel schaltet
die Fürsorgeschaltkreise im Gehirn* aus und Frau kommt endlich dazu
"ihr Leben zu leben"! So lautet jedenfalls die allseits akzeptierte Aussage und besonders aus männlicher Sicht ist das allemal plausibel! Die Sklaverei
der Hausfrau endet mit dem Auszug der Kinder, mit deren Hinauswachsen aus ihrem Bannkreis. Mit dem Freilassungsbrief, den sie sich sozusagen
selbst ausstellt oder vielleicht auch nach dem Verlust ihres Herrn,
kann sie wunderbar allein und autark ihr Leben gestalten.Ist das aber auch für Jede lebens- und
erstrebenswert?
*laut
Louann Brizendine in: Das weibliche Gehirn
Verkehrte Welt oder Das Matrifokal lässt auf sich warten
Vor nunmehr sieben (inzwischen fünfzehn) Jahren habe ich einen
Feldversuch der besonderen Art gestartet. Ich packte mein bisheriges
Leben so zusammen, dass es in ein paar Umzugskartons passte,
kehrte meinem damaligen Wohn- und Wirkungskreis den Rücken zu und folgte dem Ruf meiner (zweiten)
Tochter, der da lautete: Ich mache Karriere und Du versorgst die
Kinder, wenn ich nicht da bin.
Ehrlich gesagt, ich musste nicht lange
überlegen. Ich hatte gerade eine Selbstständigkeit in den Sand
gesetzt und war nach längerer Krankheit halbwegs wieder auf den Beinen.
Der Sohn studierte und die Jüngste wusste auch gerade was sie
wollte. Die Älteste hatte sich, inzwischen als dreifache Mutter, gut
etabliert.
Also: Auf zu neuen Ufern, die
eigentlich auch die alten waren – verbunden mit dem kleinen
Hintergedanken, ob sich so was wie matrifokale Verhältnisse nicht
doch reaktivieren lassen. Eine Tochter, die ihren Beruf (mit den
unkonventionellen Arbeitszeiten einer Künstlerin) ausüben wollte und dreijährigen Zwillingsmädchen warteten auf mich.
Zwei Frauen, zwei Kinder, ein Haushalt
so fing alles ganz harmlos an
Um es kurz zu machen, es hat sieben
Jahre recht und manchmal schlecht funktioniert. Und alle
Beteiligten haben davon profitiert. Für die Kinder bedeutete es, immer
verlässlich die Großmutter in Reichweite zu haben, wenn Mama nicht da war
oder im Haus arbeitete (unterrichtete oder übte).
Für die Mama bedeutete es, auch
irgendwo auf der Welt vierzehntägigen beruflichen Verpflichtungen
nachkommen zu können und ihre kleinen Töchter gut versorgt zu wissen.
Für mich bedeutete dieses Arrangement,
einer wirklich sinnvollen Tätigkeit* nachzugehen und dabei genügend Zeit
für meine eigenen Belange und Wege zu haben.
* Kinder versorgen und aufzuziehen!
Jede andere Kulturtätigkeit, ist sozusagen ein Nebenprodukt dessen...
Eine
kleine Schieflage hatte die Konstellation aber schon. Es fühlte sich
doch an, wie Vater – Mutter - Kind. Ich wirtschaftete im Haushalt
und hatte die Kinder um mich. Die praktisch veranlagte Tochter ging
nebenher ganz selbstverständlich mit Schlagbohrmaschine und Ikea –
Aufbauanleitungen um und erarbeitet sich vor Ort die Grundlagen in
ihrem Beruf als Sängerin. Ich war in dem Zusammenleben nicht
wirklich die Großmutter, sondern, je nach Situation, mal
ausschließlich ihre Mutter
oder Stephanie,
die ein bisschen als Freundin
gehandelt wurde oder die angestellte
Babysitterin. Mein Großmutterstatus wurde damals noch fast als Tabu gehandelt.
Wie sieht die Position
einer Großmutter einem kleinen, generationsübergreifenden Haushalt
eigentlich theoretisch und praktisch aus? - Wirklich wussten wir es nicht!
Mein Platz war nicht vernünftig
definiert, es gab sozusagen keine Berufsbeschreibung und die Grenzen
innerhalb dieses manchmal turbulenten Zusammenlebens mussten täglich
neu gezogen werden. Gelegentlich war es sogar sehr schwierig. Auch
für die Tochter. Die ständig anwesende Mutter, die einem irgendwie
„auf die Finger sieht“, schien bei aller Toleranz ein nicht enden
wollendes Reizthema zu sein. Aber allzeit einen „Babysitter“
parat zu haben, war dem Verzicht oder einer
Einschränkung auf die geliebte Arbeit vorzuziehen.
Unsere
Eingewöhnungsphase war noch nicht ganz abgeschlossen, als ein neuer Mann
einen Platz im Herzen der Tochter und in unserer Familie eroberte.
Und irgendwie war es plötzlich seine
Familie. Nach drei Jahren löste ihn ein anderer ab. Ganz anders, die
Situation blieb irgendwie trotzdem die gleiche!
Wir zogen zweimal um. Ich
hatte jeweils eine kleine Einliegerwohnung im Haus. Nur eine
Treppe und eine Wohnungstür von den kleinen und den großen Kindern
getrennt. Ich war dabei und gehörte nicht so ganz dazu (was mir auch recht war). Absprachen nahmen
offiziellen Charakter an. Bestimmte Aufgaben und Zeiten nach
Dienstplan wahrnehmen und doch 24 Stunden standby! Ich stützte
alles, was die Versorgung und das Behütetsein der Enkeltöchter
betraf. Ich lebte unter dem Dach und zum Teil im Haushalt meiner Tochter und
ihres Lebensgefährten. Für mich als Mutter und
Großmutter eigentlich eine verkehrte Welt, mit der auch meine
Tochter immer wieder Probleme hatte, auch wenn sie nicht wirklich
wusste wo das Problem lag.
Im
Freundes- und Bekanntenkreis erntete ich mal Bewunderung und mal
Kopfschütteln und meine Tochter hörte oft genug: Ich
könnte mit meiner Mutter nicht zusammenleben!
Ältere Damen (in meinem Alter)
beneideten mich um den ständigen Kontakt zu den Enkelkindern, andere
meinten, so was wäre ihnen viel zu anstrengend.
Der jeweilig betroffene Mann jedoch sah sich
erst einmal fassungslos einer ständigen Mutterpräsenz gegenüber.
Im Alltag sah das folgendermaßen aus:
§ 1 – Mama hat das Sagen (Sie schockte beispielsweise den Mann mit der Bemerkung: „Das hier ist keine Demokratie und ich bin die Mama!“)
§ 2 – Mama trifft bezüglich der Kinder alle Entscheidungen
§ 3 – ist Mama nicht da, übernimmt Oma nahtlos
Die Kinder waren eindeutig die
Privilegierten in diesem Haushalt und das ist nicht das, was der
normale Durchschnittsmann kennt und erträgt.
Für
mich bedeutete es zeitweilig Eiertanz – Minenfeld – Gratwanderung
– und plötzlich beinhaltete diese Art des Zusammenlebens mit dem Lebensgefährten der Tochter alles, was ich
eigentlich nicht mehr wollte.
Aber bitte jetzt kein
Bedauern oder Stirnrunzeln, ich tat das alles aus einer eigenen, gut
begründeten Entscheidung heraus und wie es so schön heißt, aus
Liebe. Aus einer überquellenden, sich wunderbar anfühlenden Großmutterliebe und -verantwortung. Wir hatten einen Deal zum Wohle der Kinder. Und es
dauerte solange es dauerte!
Inzwischen haben sich (wohnungstechnisch) nun unsere
Wege getrennt, eine Entscheidung meiner Tochter. Ich
lebe jetzt in der Nähe meiner anderen beiden Töchter und den
dazugehörigen sieben Kindern. UNd somit ist die Welt in Ordnung.
Denn
ganz gleich, ob heutzutage erwachsene Kinder mit ihren eigenen Kindern
unter dem Dach der (Groß)Eltern wohnen oder umgekehrt, die
allgemeine Meinung tendiert dahin, solche Konstellationen als
überholt, wenn nicht gar als schädlich für
alle Beteiligten anzusehen.
Kinder, Mütter, Großmütter unter
einem Dach plus den männlichen Angehörigen! Das ist ein
Modell, das so von gestern zu sein scheint, dass kaum eineR darüber nachdenken,
geschweige denn es wieder einführen möchte. Dabei ist es unsere Ur-Natur! Nur Wenige sind sich bewusst, was uns als Gesellschaft verloren ging! Aber, wie gesagt, die
matrifokalen Zeiten lassen noch auf sich warten!
Nun,
wenn die Alte nicht mehr gebraucht wird,
wozu gibt es sie dann? Wozu gab es sie überhaupt?
Die alte Frau – ein
Zufall der Natur? oder Wozu gibt es Großmütter?
Die Anpassungsfähigkeit an alle
Klimazonen dieser Erde und die Intelligenz des Menschen ist
einerseits ein evolutionäres Ergebnis, andererseits ein Strategie
unserer Spezies. Was hat das mit der älteren Frau, beziehungsweise
den Großmüttern zu tun?
Nicht nur ich bin der Meinung, es gäbe
z.B. keine langlebigen Frauen*, über die Menopause hinaus, wenn
diese potentielle Langlebigkeit in der menschlichen Entwicklung nicht
einen Sinn machen würde.
Und dieser Sinn ist, wie wir bei
Natalie Angier nachlesen können, das Leben- und Arterhaltende Wirken
der Großmütter bzw. der älter werdenden Frauen über ihre
Fruchtbarkeitsphase hinaus. Die Großmutter, bzw. die
ältere Frau gehört zum evolutionären Konzept des menschlichen
Lebens dazu. Ja nicht nur das. Wenn wir einigen interessanten Thesen
nachgehen, so ist die Großmutter maßgeblich am Entstehen des
MenschSeins beteiligt. Natalie
Angier bezieht sich in ihrem Buch „Frau – eine intime Geografie
des weiblichen Körpers“ auf die Forschungsergebnisse** von
Kirsten Hawkes und deren Großmutterhypothese.
Sie schreibt: „Die
ursprüngliche Arbeitsteilung spielte sich laut Hawkes nicht zwischen
Mann und Frau, sondern zwischen gebärfähiger Frau und Frau nach den
Wechseljahren ab. Die Großmutter zog groß, was die Mutter
produzierte. Dank dieses Zusammenspiels kannte die menschliche
Fruchtbarkeit und die menschliche Mobilität bald keine Grenzen
mehr.“
Um es auf einen kurzen Nenner zu
bringen: Großmütter sind nicht zufällig übrig gebliebene, ältere
Frauen, sondern sie sind ein entscheidender Faktor in der Evolution
des Menschen.
* Menschen im Allgemeinen, denn auch
die Söhne beerben ihre Mütter
** über das Volk der Hadza,
ostafrikanisch, im nördlichen Tansania
Wir wurden alt – wir wurden jung –
wir wurden intelligent
Diese These stammt nicht von mir,
sondern ebenfalls von Anthropologinnen wie Kirsten Hawkes, wird aber
gern von mir aufgegriffen und vertreten.
Die Langlebigkeit des
Menschen begründet sich in der Tatsache, dass länger lebende Frauen
einen arterhaltenden Vorteil haben. Daraus resultiert bei der Frau
die große Spanne an Jahren vom Ende der fruchtbaren Zeit bis zum
natürlichen Tod. Mehrere Jahrzehnte wie wir wissen. Natürlich
werden Männer auch alt, denn eine Mutter vererbt das Gen der
Langlebigkeit an beide, Töchter und Söhne.*
Die von Großmüttern
tatkräftig unterstütze urzeitliche Müttergemeinschaft konnte ihrem
Nachwuchs immer mehr Zeit zum Aufwachsen geben, wie Hawkes
sagt: sie erfanden die Jugend. Und ein Gehirn das gut genährt eine
lange Zeit zum Reifen erhält, hat viele Entwicklungsmöglichkeiten.
Der Vorteil der menschlichen Intelligenz geht somit auch auf das
Konto der Großmütter**.
* Eine Lebenserwartung von siebzig bis
achtzig oder mehr ist nicht eine neuzeitliche Mutation, sondern im
Menschen so angelegt und potentiell könnte jedes Menschenwesen die
einhundert Jahre – Marke erreichen. Der Unterschied von Heute zur
Frühzeit ist das Vorhandensein weniger natürliche Gefahren für
Leib und Leben. Und so werden immer mehr Menschen bei guter
Gesundheit immer älter. Und sowar es schon
immer: Jede Frau, die ein Kind zur Welt bringt, macht damit eine
andere zur Großmutter und das Leben geht weiter….
** Wenn sich Großmütter jetzt aus
allem ausklinken oder daran gehindert werden auch weiterhin zum Wohl
der Enkelkinder tätig zu sein, könnte dieser Vorteil auch
schrumpfen
In der Vergangenheit waren die
Großmütter die Heilkundigen, die Wissenden
Mich interessierte schon immer die Antwort auf die Frage, die sich auch im Hinblick
auf viele andere Aspekte unseres modernen Lebens stellen ließen: Ist ein intaktes persönliches Umfeld,
eine ständige energetische und praktische gegenseitige
weibliche Unterstützung eine (Ab)Sicherung gegen
(Zivilisations-)Erkrankungen und Folgeschäden? Wirkt sich die
konkrete, aktive und energetisch stützende Anwesenheit der
Großmutter fördernd auf die Entwicklung der Kinder und die
Familiengemeinschaft aus? Ich behaupte einfach mal: Ja und hoffe, dass die Wissenschaft dieses
auch bald unwiderlegbar beweist, sonst glaubt es wieder Keine... und
Keiner schon gar nicht!
Heute wird gern den einsamen Alten, den
allein Lebenden, denen, die keine regelmäßige bzw. tägliche geistige
Herausforderung in Form von beruflicher Tätigkeit mehr haben,
Gehirnjogging empfohlen - Sudoku, Kreuzworträtsel, Knobelaufgaben aus
der Apothekenzeitung. Von der alltäglichen belebenden Gegenwart
anderer, besonders junger Menschen ist höchst selten zu lesen und
hören - dabei wäre Nähe von wohltuenden Angehörigen das, was wirklich hilft, was menschenartgerecht ist.
Der Austausch im Alltag, das Gespräch, die gemeinsame Tätigkeit.
Auch oder besonders die Weitergabe der Erinnerungen, das Weitertragen
der eigenen empfangenen Erinnerungen, auch die Unterweisung an
Jüngere und Interessierte. Die Alte als das lebende Archiv der Menschengemeinschaft fungierte ursprünglich als unerlässlicher Überlebensfaktor.
Gudrun Nositschka, berichtete einmal im
Rahmen einer Lesung davon, dass Briefe, die nicht mehr existierten,
von ihrer Großmutter oder anderen Verwandten wörtlich zitiert
wurden und so im Gedächtnis der Familie erhalten blieben. Das ist und
war schon immer die einst gängige Form der Überlieferung -die über eine
unvorstellbar lange Zeit einzige Möglichkeit, Wissen zu erhalten.
Das tägliche Trainingsprogramm für jedes menschliche Gehirn, das
wichtige Knüpfen der Bindungs- und Beziehungsnetze, die uns Menschen nicht nur
im Raum verbindet, sondern auch in der Zeit!
In dem Zusammenhang finde ich das
Phänomen sehr logisch, das ab einem bestimmten Zeitpunkt älter
werdende Leute Probleme mit ihrem Kurzzeitgedächtnis bekommen, aber
aus den Tiefen ihrer Erinnerung mehr und mehr Ereignisse und Episoden des vergangenen
Lebens auftauchen und erzählt werden wollen. Dass offenbar das
Langzeitgedächtnis seine Schätze noch schnell frei gibt, bevor es
keine Möglichkeit mehr dazu hat und somit scheinbar längst Vergessenes plötzlich wieder präsent sein lässt. Um es evologisch auszudrücken, die Alten, die so noch lehren konnten trugen zum Überleben der matrifokalen Gemeinschaft bei.
Das tägliche Weitersagen hat heute
scheinbar keine Relevanz. Besonders die stimmlose Kommunikation
beherrscht unseren Alltag – auch ich lese viel und gern! Wir
erfahren heutzutage eine Menge über das Schicksal und das aktuelle Leben
Anderer, Fremder, aber vielleicht nicht mehr genug über das der eigenen
Schwester oder einer Base oder eben der eigenen Mutter und Großmutter. Sicher sind die
fremden Geschichten auch interessant oder spannend, aber sind sie
noch von Bedeutung, wenn die Enkel einmal fragen: Wo kommen wir her?
Wie war das damals. Und werden die Enkelkinder uns das eines Tages überhaupt noch fragen? Oder ist
das gegenüber dem Lebenslauf eines Superstars einfach zu banal?
Unsere körperliche und geistige
Gesundheit, auf die wir heute so viel Wert legen und die mit
zunehmendem Alter immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist vermutlich in
einem ausgewogenen Umgang und Miteinander mit den Menschen die uns
nahe stehen und uns angehören leichter zu erhalten, als in einer
gepflegten Seniorenresidenz oder gar in einer anonymen
Einzimmerwohnung.
Auszug aus dem Kurzvortrag: Die Großmutter bin ich!
von Stephanie Ursula Gogolin, Lüneburg, Oktober 2007
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